Haus mit Wellengang

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
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Für eine fünfköpfige Familie plante das Architekturbüro Pedit & Partner Architekten auf einem relativ kleinen Grundstück ein Wohnhaus, das aufgrund der Materialvielfalt eine wenig aus dem Rahmen fällt. Das Niedrigenergiehaus bietet seinen Bewohnern ein spannendes Raumgefühl und stets den Blick auf die Dolomiten sucht. 

Ansicht

Beginnen wir unsere Haus-Tour vor dem eigentlichen Eingang. Denn bereits hier wird das Thema deutlich, das im und um das Gebäude herrscht. Die Rede ist von der Verwendung unterschiedlicher Materialien, die in diversen Art und Weisen kombiniert werden. Zur rechten Seite weist die Fassade aus Chloridschiefer den Weg und wird auf der gegenüberliegenden Seite von honigfarbenem Holz parallel zum Eingangstor aus Kupfer begleitet. 

Aufbau

Um das relativ kleine Grundstück bestens auszunutzen, wurde die steile Böschung, die an der östlichen Grenze lag, ebenso bebaut. Somit fügt sich der Komplex aus insgesamt drei Baukörpern zusammen, die sich anhand unterschiedlicher Materialien definieren. Das Segment, das im Hang errichtet wurde, erhielt, wie man bereits am Eingang erkennen konnte, eine massiv gemauerte Fassade aus lokalem Chloridschiefer. Die Masse, die das Gebäude eigentlich ausstrahlen sollte, wird durch die Eingliederung in den Hang relativiert, sodass die Massivität verloren geht. Auf der südlich ausgerichteten Fassade wurden Sonnenkollektoren angebracht, die Warmwasser erzeugen und die Heizung des Niedrigenergiehauses unterstützen. 

Rückseite

Machen wir einen kleinen Sprung um die Ecke des Hauses. Hier eröffnet sich eine ganz andere Ansicht, als man sie erwartet hätte. Von der Rückseite lässt sich der Gebäudekomplex in zwei Segmente gliedern, die mittels ihrer Fassadengestaltung fremder nicht sein könnten. Auf der rechten Seite, in dem kubisch geplanten Bau, machte man Gebrauch von Holzschindeln. Auf der linken Seite besticht der organisch geformte Turm, der im obersten Geschoss abknickt, mit seiner Kupferverkleidung. Im rechten Teil finden sich im Erdgeschoss ein Wohnraum und in der ersten Etage die Zimmer der Kinder. Eine Dachterrasse lagert auf der höchsten Ebene und maximiert den Außenraum. Im anderen Teil verbergen sich die Treppe, die Bäder, die Küche und ein Schlafzimmer mit anschließender Terrasse.

Wohnen

Im Innenraum findet das eigentliche Wohnen in einem Raum statt. Hierbei werden das Esszimmer und das Wohnzimmer in einer Einheit zusammengefasst und mithilfe eines Kamins optisch voneinander getrennt. Dieser zentral gelegene Raum ist gen Süden ausgerichtet. Raumhohe Terrassentüren geben den Blick in den Garten frei und sorgen für ein freundliches Ambiente.

Treppe

In eine höherliegende Etage führt diese Treppe. Hier wird deutlich, dass die Kombination unterschiedlicher Materialien von außen bis in das Innere übertragen wird. Die hochwertigen Holzstufen werden eingefasst von Metall. Die gläserne Brüstung zieht sich wie ein statischer und transparenter Vorhang über die Geschosse. Die Wand wurde mit rohem Stein verkleidet, der im späteren Verlauf von einer klassisch geweißten Partie abgelöst wird. 

Badezimmer

Dieses Badezimmer liegt in der höchsten Etage und nimmt die Formensprache des organisch geschwungenen Daches auf. Die Rundung und die Holzvertäfelung lassen den Eindruck entstehen, man würde sich unter Deck eines Boots befinden. Die Affinität zu Wasser wird in Form der Blautöne in den Oberflächen aufgegriffen und bildet somit eine erfrischende Atmosphäre. Von der Badewanne aus lässt sich Dank des Dachfensters der Sternenhimmel bewundern, sodass man bestens abschalten kann. 

Weitere Anregungen zu Badewannen findet ihr in dem Ideenbuch: Wellness zu Hause – Entspannen in der Badewanne

Schlafzimmer

Werfen wir zuletzt einen Blick in eines der Schlafzimmer, das im zweiten Obergeschoss liegt und einen wunderbaren Blick auf die Dolomiten freigibt. Einen schönere Aussicht kann mal wohl kaum aus dem Bett erwarten. Inszeniert wird das Panorama durch die Holzrahmen der Schiebetüren, die einen direkten Zugang auf einen der Balkone freigeben. 

Die wichtigsten Informationen im Überblick: 

Planung: Veit Pedit, Andrea Bodvay

Lichtplanung: Klaus Pokorny

Nutzfläche: 385 Quadratmeter 

Grundstücksfläche: 725 Quadratmeter

Planungsbeginn: November 2007

Baubeginn: September 2008

Baufertigstellung: August 2009

Fotos: Wolfgang Retter

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