Geradlinige Romantik

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
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Die Architekten von Sim Architekten GmbH waren für die Erweiterung und Umnutzung eines Gebäudes aus dem frühen 20. Jahrhundert verantwortlich. Ziel war es, ein flexibles Zweifamilienhaus zu planen, das den Bewohnern mehr räumliche Freiheit schenkt und ihnen zudem die Möglichkeit bietet, in zwei völlig unterschiedlichen Epochen zu leben. Die Gestalt des Zubaus könnte nicht kontrastreicher sein und unterscheidet sich absolut von der bestehenden Architektur. Ihr könnt also wirklich auf die folgenden Bilder gespannt sein. 

Vorher: Ansicht der Straßenflucht

Die insgesamt sechs Gebäude dieses Areals wurden im Jahr 1906 erbaut und zeichnen sich durch ihre verschachtelt-romantische Formgebung aus. Ebenso prägnant ist die Dachform, die von Gauben durchbrochen wird und in der ersten Etage für natürliches Licht sorgt. Die Innenräume weisen einen kleinteiligen und verwinkelten Aufbau auf. Daher wünschten sich die Bewohner einen Zubau, der sich grundsätzlich von der Gartenstadtarchitektur differenziert. 

Nacher: Ansicht der Straßenflucht

Vollständig gewandelt hat sich die Erscheinung der Straße nach dem Anbau. Die Erweiterung stellt mithilfe seines einfachen und klaren Volumens sowie dem Versatz ein unabhängiges Element dar. Der Bau wurde aus Wärmedämmbeton errichtet und setzt auf eine dampfdiffusionsoffene Wandkonstruktionen, die als Massenspeicher funktioniert und verantwortlich für ein gesundes Raumklima ist.

Frontale Ansicht

Die Fensterfront des Kubus nimmt die gesamte Höhe des zweigeschossigen Baus ein. Sowohl im Süden als auch im Norden machte man an beiden Seiten vollständig Gebrauch von einer raumhohen Verglasung. Die großzügigen Räume bilden einen strengen Gegensatz zu den eher kleinteiligen Räumen des Bestandes. Die beiden Geschosse werden mithilfe einer Betontreppe verbunden. Eine kleine Galerie wurde ausgebildet, um die ohnehin schon offene Zone zu verstärken. 

Eingangsbereich

Der Eingangsbereich des Bestands bringt zwei Epochen wunderbar in Einklang. Betritt man das Foyer, erhält man den Eindruck, man würde die lichtdurchfluteten Hallen eines Museums oder einer Galerie betreten. Die kleinen, aber zahlreichen Holzfenster fungieren nicht nur als Lichtspender, sondern übernehmen in der weißen Kulisse auch die Aufgabe der Dekoration und wirken wie Bilder zum Außenraum.

Wohnraum

In dem gesamten Haus wird mit harten Kontrasten der zeitlichen Epochen experimentiert, die sich stets herausfordern. Im Neubau findet sich der Wohnbereich. Die Möblierung beugt sich jedoch nicht der modernen Kulisse, sondern hat ihren eigenen Kopf und zeigt das durch ein verspieltes Möbeldesign. Man platzierte ein Biedermeyer-Sofa vor der markanten Betonwand. Das Tüpfelchen auf dem i stellt der Kristallkronleuchter dar, der in dem puristischen Rahmen bestens zur Geltung kommt. Über eine Schiebetür gelangt man auf eine Loggia. 

Durchblicke

Einen großen Punkt bei der Planung stellten die unterschiedlichen Bodenbeläge dar, die eine erstaunliche Wirkung auf das Interieur ausüben. In der verbindenden Zone entschied man sich, einen fugenlosen, hellgrauen Boden einzusetzen, der für eine freundliche Gestalt sorgt. Die Böden im Bestand wurden zum Teil erhalten, wie das Kreuzparkett, das aufwendig aufgearbeitet wurde.  

Weitere Anregungen zu Holzböden findet ihr in dem Ideenbuch: moderne Holzboden Ideen

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